Meine erste Begegnung mit OPER war im Alter von 15 Jahren, als die Oper Pforzheim ein Gastspiel mit Rigoletto in unserer Festhalle hatte.
Der Funke ist damals nicht übergesprungen, sicher auch weil es in unserer Familie überhaupt keine Hörgewohnheiten in diese Richtung gab.
Ich muss heute noch schmunzeln, wenn ich daran denke, daß ich während meines Studiums in Stuttgart gerade einmal fünf Opern live angeschaut habe.
Ich bin in diesem Sinne ein wirklicher Spätzünder.
Erst zu meiner Nürnberger Zeit erkannte ich die Ausdruckskraft und kommunikative Fähigkeit dieses Genre.
Mein erstes Engagement an der Nürnberger Oper war von unglaublicher Intensität geprägt.
Rückblickend ist diese Zeit ein Meilenstein in meiner ganzen gesanglichen Laufbahn.
Geprägt hat diese Zeit der damalige GMD Eberhard Kloke. Er eckte mit seiner Direktheit und Modernität stark bei Publikum und Orchester an und kreierte trotzdem für die Nürnberger Oper eine nie dagewesene neue Ausrichtung, von der ein Theatertier nur träumen kann.
Inszenierungen, Bühne, Installationen, all das erreichte ein neues Level, ein Level der Revolte, Innovation und Konfrontation, kaum zu ertragen für das bodenständige fränkische Publikum.
Was für wilde Zeiten für eine junge Sängerin, ihre ersten Opernjahre mit Prokofiev´s “Feuriger Engel”, Schoenberg´s “Moses and Aaron”, Wolfgang Rihm`s “Eroberung von Mexiko” or Alban Berg´s “Lulu” zu beginnen.
Die Aufgabe, Text und Musik zu „verkörpern“ – Noten, gesprochenes Wort, Schauspiel und Bewegung auf die Bühne zu bringen – ist für mich bis heute etwas wirklich fantastisches!
Es gibt mir die Möglichkeit, mich als Mensch besser zu verstehen und sogar Teile in mir zu entdecken, von denen ich nicht wußte, daß sie existieren.
Wo in mir finde ich die Fähigkeit, einen anderen Menschen zu ermorden…Nonne oder Hure zu sein….ein Vogel oder einen Fuchs zu erspüren….zu sterben?
Und genau hier beginnt der spannende Moment der Verquickung zwischen dem eigenen Potential und der Konzeption des Regisseurs.
Im Idealfall füllen meine Gedanken, Gefühle und Erfahrungen den Ideen-Raum des Regiekonzeptes aus und gemeinsam kreieren wir das, was nachher auf der Bühne zu sehen ist.
Das Ergebnis eines solch intensiven Inszenierungsprozesses gepaart mit innigem Musizieren kann so tief berührend sein, daß es von der Bühne direkt in die Herzen der Zuschauer strahlt.
Wenn das passiert, bin ich ein glücklicher Mensch!
Aktuelles Opern-Repertoire
(riginalsprache)
- Georg Friedrich Händel
Alcina (Alcina) - Wolfgang Amadeus Mozart
Le Nozze die Figaro (Contessa) in Vorbereitung
Don Giovanni (Donna Anna)
Die Zauberflöte (Pamina)
Idomeneo (Elettra) - Ludwig van Beethoven
Leonore 1805 (Leonore)
Fidelio (Leonore) - Carl Maria von Weber
Der Freischütz (Agathe) in Vorbereitung - Vincenzo Bellini
La Straniera (Adelaide)
Norma (Norma) in Vorbereitung - Gaetano Donizetti
Maria Stuarda (Maria Stuarda) - Ambroise Thomas
Hamlet (Ophélie) - Jacques Offenbach
Les Contes Hoffmann (Antonia, Giulietta) - Leoš Janáček
Vêc Makropoulos (Emilia Marty) in Vorbereitung - Johann Strauß
Die Fledermaus (Rosalinde) - Franz Lehar
Lustige Witwe (Hanna Glawary) - Richard Strauss
Der Rosenkavalier (Marschallin) in Vorbereitung
Salome (Salome)
Ariadne (Ariadne) in Vorbereitung - Alexander von Zemlinsky
Der Zwerg (Donna Clara) - Erich Wolfgang Korngold
Die Tote Stadt (Marietta / Marie) - Hans Werner Henze
Phaedra (Aphrodite) - Manfred Trojahn
La Grande Magia (Marta di Spelta) - Anno Schreier
Hamlet (Gertrud)